Das Engelbert-Kaempfer-Gymnasium (EKG), eine Schule mit mehr als 400 Jahren Tradition, besteht baulich aus dem Lippehof mit Vorwerk und Marstall, einer ehemals fürstlichen Residenz aus dem 18. Jahrhundert, dem Klassentrakt aus dem Jahr 1974 und einem Neubau in Holzbauweise aus dem Jahr 1995. Der Neubau der Zweifachsporthalle ist in der Logik der Hauptgebäude als möglichst kompakter Baukörper mit klar ablesbarer Geometrie konzipiert. Die sehr kompakte, zweigeschossige Gebäudeorganisation ermöglicht zwischen der Sporthalle und dem Klassentrakt einen größtmöglichen Abstand und die Ausbildung eines großen, nutzbaren Schulhofs mit Sitzgelegenheiten. Das klare Ordnungskonzept schafft in der kompakten Gesamtform eigenständige Bereiche und eine eindeutige Orientierung: Der Hauptzugang zur Sporthalle erfolgt von Süden vom Schulhof über einen gestalterisch betonten Gebäudeeinschnitt. Dieser Einschnitt lenkt die von Osten kommenden Schüler direkt zum Eingang, ist Witterungsschutz und erste “Schmutzschleuse”. Das zentrale Foyer wird zum Mittelpunkt der Sporthalle. Von hier sind auf kürzestem Weg alle Bereiche zu erreichen. Beim Betreten erlebt der Nutzer einen zweigeschossigen Raum und kann von der Galerie im Obergeschoss sowohl den Eingangsbereich des Foyes als auch die beiden Sportflächen überblicken. Die 7m hohe, teilbare Zweifachspielfläche wird zweiseitig belichtet: von Norden über eine große, transluzente Fläche oberhalb der Prallwandzone und im Süden über eine kleinere lichtstreuende Fläche auf Höhe der Brettschichtholzträger. Die äußere Fassadenschicht wird durch eine sägerauhe, vorvergraute Lärchenholzschalung gebildet. Die konstruktiv notwendige, horizontale Abdeckung als auch die Sockelausbildung erfolgt durch weißgraue Metallwinkel und ist gleichzeitig gestalterisch gliederndes Element. In konsequenter Fortführung der äußeren Erscheinung sind auch die Innenräume in Weiß und Grau gestaltet. Die Sporthalle ist im Passivhausstandard errichtet. Die großen unverschatteten Dachflächen werden als Aufstellfläche einer Photovoltaikanlage genutzt.
Stadt Lemgo
Rampendahl 63
32657 Lemgo
1. Preis 2013
01/2016
1 - 8
1.730 m2
Auszeichnung vorbildliche Bauten NRW 2020